Sehr geehrte Frau [...], als Vorstandsmitglied der BI gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung teile ich mit, dass der Lärm ungebremst weitergeht. - Die US Air Base Spangdahlem verteilt ihren Übungsbetrieb immer noch nicht auf die verschiedenen Übungslufträume in Deutschland und provoziert durch die ständige Verlärmung der Mittagszeit, was anderswo in Deutschland eine ausgesprochene Seltenheit ist. http://bifluglaerm.de/pics/offizielle_nutzungsstunden_mittagszeit_2020.jpg - Alle anderen Übungslufträume sind weniger beplant als die TRA LAUTER und liegen sogar tagelang komplett brach, während wir gestern in der TRA LAUTER wieder fast 5 Stunden Kampfjetpräsenz gemessen haben. http://bifluglaerm.de/pics/offizielle_nutzungsstunden_tra_2017-2020.jpg - Die US Air Base Ramstein führt weiterhin jeden Tag stundenlange Übungs-Kreisfliegerei mit C130 Hercules durch. - Das Verteidigungsministerium akzeptiert weiterhin zusätzlichen Lärm durch anreisende Gäste wie z.B. Italiener, die ab 02.11.2021 drei Wochen lang in Bayern (Lechfeld) zu Gast sind und in dieser Zeit ausschließlich in die TRA LAUTER fliegen zum Üben. Dies hängt zusammen mit der nicht konsequenten Nutzung der mobilen POLYGONE-Radarstationen und der Weigerung der Bundeswehr, die stationären POLYGONE-Stationen in eine Region zu verlagern, die weniger belastet ist. Die Menschen der Region rufen bei uns an und fragen, was denn aus dem Punkt des militärischen Fluglärms im RLP-Koalitionsvertrag geworden ist. Es ist allen klar, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung nicht von heute auf morgen den Lärm spürbar reduzieren kann, aber das Problem öffentlich als Problem zu benennen ist das Mindeste, was die Bürger erwarten. Man kann eine Entlastung und faire Verteilung des Kampfjetlärms sehr einfach durch Anpassung der Betriebszeiten des Übungsluftraums erzwingen. Wenn z.B. die Betriebszeiten Mo-Do von 10:00-12:00 und 14:00-16:00 gehen und freitags von 10:00-12:00 Uhr, dann sind Tage mit 5 oder 6 Stunden Kampfjetlärm genauso ausgeschlossen wie die mutwillige Verlärmung der Mittagszeit durch stets ausländische Streitkräfte. Durch Anpassung der Betriebszeiten wurde bereits die Freitagnachmittagsverlärmung durch ausländische Streitkräfte beendet, was auch eine Spezialität in der TRA LAUTER war. Es funktioniert also, und die NATO ist nicht auseinandergebrochen. Ich weise darauf hin, dass Menschen, die unter dem Lärm leiden, ihren Ärger ausdehnen und sowohl gegen die US-Basen in Deutschland und Bundeswehr-Fliegerhorste als auch gegen Deutschlands Verbleib in der NATO opponieren. So führt die Laissez-faire-Politik des Bundesverteidigungsministeriums direkt zu einer Politisierung der Bürger gegen die USA, NATO und Bundeswehr. Die Menschen unter der TRA LAUTER sind die gebetsmühlenartig wiederholten Vorwände von Bedrohungslage, Bündnisverpflichtung und Einsatzfähigkeit genauso leid wie getrickste Statistiken, die beliebig viele Flüge zu einem einzigen "Flug" so zusammenfassen, dass die übermäßige Belastung bei uns vernebelt wird. So kann man nicht die Konzentration der Belastungen bei uns rechtfertigen. Mit freundlichen Grüßen